Die erste Staffel des epischen Minecraft Projekts "Be a Part of It".
Episode 1: Welcome to the Jungle
Begleitet von einer „bescheidenen" Ouvertüre des begnadeten Jungtenors Christian, erwachen wir in den tiefsten Tiefen eines zugewucherten Dschungels, irgendwo auf dem lang vergessenen Kontinent „Loonaterracotta" (Die wahrhaft tiefgründige Namensgebung ist meinem Co-Kommentator anzulasten; Zitat: „Loona, wie die Sängerin, und Terracotta, wie die Wandfarbe"... ). Stets ahnungslos treibt uns zu Beginn unseres Abenteuers, ein Cocktail aus Neugier und Leichtsinn immer tiefer in das dichte Geäst, durch das wir ziellos herumirren. Dabei übergießt uns unser transzendenter Begleiter und Co-Moderator Christian mit allerlei Weisheiten, während man vergeblich versucht ihm die Prinzipien dieser Welt anschaulich begreiflich zu machen. Dabei stoßen wir gleich am Anfang auf tiefe Schluchten, schlagen Hühner und Ozelote mit Dreck, sind dem Hungertod nah, bis wir noch vor Anbruch der Nacht in einer kleinen Unterhöhlung Schutz erhoffen. Damit, dass dabei plötzlich Fraps abschmiert und uns wenige aber dafür kostbare Millisekunden unserer frohlockenden ersten Unterschlupferkundung raubt, hätte wohl selbst der erfahrenste Abenteurer nicht gerechnet. Doch von den Tücken der heutigen Technik ungeachtet, kreieren wir unser erstes Handwerkzeug und schlagen Stein für Stein aus dem „fast" viel zu finsteren Höhlengebälk. Doch für die Illumination unserer ersten Nachtstädte brauchen wir noch Kohle! Nur woher? Draußen? Bei Nacht? Keinesfalls, nachts in die Dunkelheit zu stoßen trauen wir uns noch nicht. Wir lassen uns lieber von Falcos gespenstischem Gebrüll verschrecken und plauschen ein wenig über die Musikprominenz, ala Roger Cicero, H.P. Baxxter und Elton John, während wir erwartungsvoll auf den Anbruch des nächsten Tages warten.
Episode 2: Zwischen Kohldampf und Kohle-Koller
Unsere erste Nachtstädte scheint sich als äußerst effektiv zu gestalten. Während wir voller Tatendrang jeden einzelnen Stein aus der massiven Wand extrahieren, regt die dunkle Höhlenatmosphäre nicht nur zu Lobgesängen über Christians makellose musikalische Dichtkunst, sondern auch zum philosophieren über riesige Stop-Motion-Walrosse an. Eifrig zerscheuern wir unsere in sorgfältiger Handarbeit erstellten Handwerksinstrumente an dem harten Höhlengestein und vergießen am Rande sogar ein kleines Tränchen für eine viel zu früh verstorbene Showikone. Den anbrechenden Morgen begrüßt unser Frühaufsteher Christian mit einer kleinen Rapeinlage vom untersten Kaliber. Schließlich treibt uns der zermarternde Hunger nach einer unerträglich langen ersten Nacht hinaus unter die knallend heiße Sonne, unter der wir erbarmungslos jedes einzelne Hühnchen rupfen, das uns vor die imaginäre „Flinte", bzw. wohl eher vor die schwingende Spitzhacke und die rauen Sandstücke, springt. Nicht nur vom Hunger, sondern auch von Christians Bariton-Gesängen getrieben, jagt uns nun auch noch die Gier nach gigantischen Kohleflözen ziellos durch die noch unbekannten Weiten des grenzenlosen Terrains. Doch mag dort in der Ferne im wüsten Felsvorsprung doch noch ein bisschen Kohle verborgen sein? Die Gier führt uns wie am Gängelband zu der erfolgsverheißenden kleinen Einbuchtung im Gestein, doch was uns dort erwartet, ist nichts weiter als ein schäbiger kleiner Durchgang zu einem noch größeren Wüstenareal. Eine wahre Fata Morgana Marke Minecraft. Gleichwohl die Enttäuschung sehr tief sitzt, kommt eine verfrühte Resignation nicht in Frage, denn am Horizont baut sich langsam aber sukzessive „der Zuckerhut" auf. So schnellen wir dem Gebirgszug entgegen und erdolchen noch geschwind ein paar Schafe im Schafspelz, bevor wir endlich an den steilen Abhängen des Zuckerhuts fündig werden: ein Kohlevorkommen, so mager, wie man es sich kaum vorstellen kann. Nichtdestotrotz hacken wir manisch auf die winzigen Kohlebrickets ein und machen uns dann ganz geschwind auf den Rückweg. Apropos Rückweg, wo geht es denn hier eigentlich zurück?! Unser Orientierungssinn hat mal wieder vollkommen versagt und so verschlägt es uns mit hohlem Magen und halbem Herzen in weitere unbekannte Dschungelzüge, als plötzlich die nächste Nacht anzubrechen droht. Vom Schmerz gezeichnet schlagen wir eine weitere provisorische Nachtstätte in den dichten Dschungelboden und errichten dort ein flauschiges Bettlein für die Nacht. Also dann ab in die Federn, aber vorher gibt's noch ein kleines Aufnahmepäuschen, um uns nur kurz einmal von der Funktionalität unserer gesamten Aufnahmeinstrumentalia zu vergewissern.
Episode 3: Lebenstraum: Braunschweiger Atomuhr
Nach unserer ersten kleinen Aufnahmepause stehen wir wieder taufrisch und stramm wie ein Zinnsoldat in unserem schmuddeligen „Wohn-Erdloch". Die bisherige Aufnahme trotzt nur so vor Funktionalität, während unser treuherziger Begleiter Christian vermutlich von höheren Mächten durch einen Hitzschlag kurzzeitig mundtot gemacht wurde. Lediglich ein seichtes Röcheln und einen garstigen Keuchhusten speien seine mit Hitzepusteln übersäten Lippen in den Raum, von dem mit einer traumhaften Bariton-Stimme gesegneten Poeten ist nur noch ein leicht glimmender Haufen seiner Selbst zurück geblieben. Zwar mag Rücksicht sprichwörtlich Voraussicht sein, allerdings vermag ich mich in meiner jetzigen Situation -- man mag sich daran erinnern, dass ich stets in einem liederlichen Erdloch hause - nicht dazu durchringen meine Erste-Hilfe-Fähigkeiten anzuwenden, sodass ich mich spontan dazu entscheide, den geschwächten Christian vorläufig aus meinem Aufmerksamkeitsfeld zu bannen und mich munter weiter durch den Dschungel zu klotzen. Wie die Axt im Walde mähen wir uns ziellos durch den Dschungel und machen nicht einmal Stopp vor wilden „Strauch-Hühnern" und zahmen Ozeloten. Dabei treibt uns fortwährend unser ungestillter Hunger und unser sehnlichster Wunsch unseren zur Neige gegangenen Herzvorrat endlich wieder durch eine Packung Doppelherz aufzustocken. Zurück im getrauten Erdloch hiefen wir noch ein paar Erdblöcke aus den Sedimenten und kleiden den Eingang mit einem schlichten Holzrahmen aus, während Christian uns von feinsten Seemannsgarn aus seinen Zeiten auf der Gorch Fock vorspinnt. Anschließend zimmern wir uns noch eine einfache Holztür zurecht und betten uns in unserem unterirdischen zwar schmutzigem, aber langsam Form annehmendem Penthouse. Die ersten Lichtstrahlen des folgenden Tages nutzen wir, um uns durch die meterhohen Unkrautwälder zu dem unserem Erdloch vorgelagertem Wasserbasin vorzujähten und dort eine flache Basis für unser erstes kleines Weizenfeldchen zu ebnen. Dabei eröffnet uns Christian einen seiner lang gehegten und bisher noch unerfüllten Lebensträume: Der Besuch der Braunschweiger Atomuhr. Der Spott über einen derartigen Traum soll mir noch im Halse stecken bleiben, als das Durchtreten des Türrahmens plötzlich zur Todesfalle ausartet. Lebendig begraben, verliere ich nicht nur meine Orientierung, sondern auch meine Identität:Ich bin plötzlich ein Anderer! In der völligen Ahnungslosigkeit wiedergeboren begeben wir uns erneut auf die verzweifelte Suche nach einem Weg zurück. Zurück aus dem Wahnsinn in den geregelten Alltag an der Peripherie unseres liebevoll ausgehobenen Erd-Appartments finden wir unser angeblich eingestürztes Wohndomizil vollkommen unbeschädigt vor. Erleichtert verlegen wir noch schnell ein bisschen Parkett und erschrecken, als Christian plötzlich anfängt sich selbst zu entzünden.
Episode 4: Die Innenstruktur-Manufaktur
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Episode 5: Streifzug zum Zuckerhut
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Episode 6: Drakonische Kinderstrafen
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Episode 7: Leichensuchtrupp goes to the Zuckerhut!
Die letzten Samen in den durchgeschwemmten Humus an der Peripherie unseres kleinen Naturheilbads gepresst, begeben wir uns mit gezücktem Steinschwert erneut in Richtung Pseudo-Zuckerhut. Der Hunger ist einfach zu groß, um weiterhin tatenlos in unserem Erdloch „rumzu-senieren". Auf dem Weg in die Höhen des Gebirgszuges scheren und drangsalieren wir ein paar Schäfchen und kratzen ein paar vereinzelte Kohlebrikets aus dem steilen Felshang. Gefolgt von einem gepfiffenen Marschliedchen aus Christians rauen Rachenraum, plagen uns plötzlich wieder diese verdammten Hungerkrämpfe, die uns Schritt für Schritt, bzw. wohl eher Erdblock für Erdblock, den Zuckerhut heraufquälen. Oben angekommen erwartet uns ein traumhafter Blick über die malerische Gebirgslandschaft, die sich hinter dem berühmten Granitfelsen Rio de Janeiro´s wie ein konvexes Strickmuster ausbreitet. Wir schmachten in die Ferne und rupfen dabei ruppig, stets vom Hunger nach einem schönen, deftigem Schweinesteak getrieben, jede einzelne Wollfaser aus der Rückenhaut der weißen Bergbewohner. Das uns dabei ein unbedachter Treppenschritt, nicht nur den Knöchel prellen, sondern sogar die Lebenslichter auspusten würde, hätten wohl nicht einmal die frisch gerupften Schäfchen gedacht. Aber was soll man denn man, mit einem dermaßen schwachem Herzen. Frisch im erdigen Spital aus dem Koma erwacht, macht sich unsere Reinkarnation nunmehr im doppelten Schweinsgalopp auf zu jenem Ort, an dem unser Vorfahre noch vor wenigen Sekunden einer fatalen Sprunggelenkfraktur zum Opfer fiel. Christian begeistert sich derweil jedes mal wenn er quadratische Gestirne am Firmament erkennen kann und stößt im selben Zug in Anlehnung an das kleine Fallmalheur das uns beinahe an den Rollstuhl gefesselt hat, den Vorschlag aus, minecraft-intern ein paar Para-Olympics zu veranstalten. Aufgrund der komplizierten Oberflächenstrukturen scheint sich dies aber gegenwärtig noch ziemlich schwierig zu gestalten. Ungeachtet dessen, schicken wir erst einmal von unserem ungezähmten Frust getrieben zwei Schäfchen auf einen unautorisierten Freiflug in die todbringenden Tiefen jenseits der glatten Steilhänge. Die Überreste der Bruchpiloten fälschlicherweise als Überreste unseres Vorfahren identifiziert, steigt uns der Frust noch weiter über den Kopf. Also schleunigst rauf auf den Zuckerhut und den postmortalen Leib von unserem früheren Ego bergen. Eine ordentliche Bestattung verdient bekanntlich jeder. Doch dann bricht auch noch die Nacht über unseren Köpfen ein und auf der Spitze des Zuckerhuts wimmelt es nur so vor schauderhaften Ungetümen. Von kargen Knochengerüsten, wandelnden Fleischresten und überdimensionalen Knallgurken umzingelt, reihen wir galant ein paar Holzscheite übereinander und zaubern uns aus Dreck (aus was auch sonst) das Dach unseres traumhaften Dreck-Holz-Patchwork-Hütchens ohne Meerblick, interner Cocktailbar und Swimmingpool. Am nächsten Morgen gewinnen wir außer der Erkenntnis, das der gute alte „Holzmichel" in den frühen Morgenstunden wohl doch noch nicht verreckt ist, nichts, was die brodelnde Magensäure in uns zu besänftigen weiß. Was uns jetzt noch übrig bleibt, ist eine jähe Rückkehr von der Spitze des massiven Felsens in unser vertrautes Dschungelheim. Doch wie macht man das mit nur einem halben Herzen? Suizid? Oder ein beherzter Fußmarsch mit erhobenem Haupte?
Episode 8: Einsatz in vier Wänden: Das Drecksloch-Special
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Episode 9: Dein letzter Wunsch sei mir Befehl
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Episode 10: Heitere Häuslebauer
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Episode 11: Christians fragwürdige Filmkritik
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Episode 12: Tiefgründige Holzfällerdialoge
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Episode 13: Der Glaskorridor-Restaurator
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Episode 14: Entartete Naturauswüchse
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Episode 15: Unter starkem Artilleriebeschuss
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Episode 16: Frevelhafte Foyer-Gespräche
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Episode 17: Wundertüten, Romney und Bauchmuskelmusik
Hinab in die stillen Fluten geglitten, ernten wir, begleitet vom oralen Echolot, prächtige Eisenklötze und fühlen uns dabei wie die Perlentaucher auf Mauritius. Bevor uns durch den Oxygeniummangel beide Lungenflügel absterben und sich der Hunger durch unsere Magenwände frisst, verlassen wir schleunigst unsere seichte Tauchkuhle und stopfen uns die letzten zwei Brotlaiber hinter die Kiemen. Dem guten Christian nur kurz erklärt, was man im Minecraft-Universum denn alles mit Eisen anfangen kann, pflanzen wir noch ein paar Setzlinge in der Peripherie unserer frischen Panoramahütte und philosophieren über den unglaublichen Unterschied zwischen Wunschkonzert und Wundertüte. Eine kurze Reminiszenz an unsere Jugend offenbart, dass sich der Inhalt meiner Wundertüten von Christians stark differenzieren: Während seine immerhin noch Bananen, „Äppel" und Birnen bargen, glitt aus meiner Wundertüte nur ein komischer Plastikkopf und ein Krokodil aus Samt. Meinen Tüteninhalt als unorthodox denunziert, unterstreicht Christian den Bau eines kleinen Kiespfades mit einem kleinen „Kies-Ständchen", das mächtig in die Hose geht. Nach unserer erfolgreichen Eisenernte, gießen wir uns ein formschönes Paar Eimer und machen uns an den Bau eines gar mikroskopisch kleinen Feldstreifens vor unserem Häuschen. Vom Feldkanal-Ausheben euphorisiert, hämmert Christian ein paar König Haggard-Zitate raus und lässt uns dabei wundern, was für ein unglaubliches Potential doch in ihm steckt -- ob wir dem guten König nicht in Zukunft noch öfters begegnen mögen? Jedenfalls gilt es noch kurz unser Foyer, bzw. unsere „spartanische Turnhalle" (Zitat Christians), zu beleuchten und ein paar Worte über meine emotionale Ader auszuspeihen. Zurück am Feld wittert unser wackerer Co-Moderator starke Gefahr in einer ca. zehn Meter entfernten Riesentarantel, die bei näherer Betrachtung von einer seltsame Verbundenheit zum Erdboden zeugt und sich dann noch versucht mit einem Huhn zu paaren. Als wir ihr zur Beschwichtigung ein schönes Blumen-arrangement darbieten, offenbart ein zweiter Blick etwas Unfassbares: Bei der Spinne kann es sich nur um den getarnten Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney handeln. Zumindest schafft er damit einen Präzedenzfall für Minecraft-internen Wahlkampf und beweist Wählernähe. Ob ihm das allerdings genug Wählerstimmen garantiert, ist stets stark zu bezweifeln. Fest steht jedenfalls, dass es sich mit zwei neuen Schaufeln besser gräbt. Beim weiteren Zu- und Abtragen von Erde, kündigt Christian meinen kommenden Frankreichurlaub an (der zum Zeitpunkt des Uploads längst hinter mir liegt) und wir begeben uns noch weiter an den Feldausbau. Plötzlich erklingen wieder feinste Klänge aus meinen Bauchmuskeln, endlich wird es Zeit ein lang behütetes Geheimnis zu lüften: Ich werde Kandidat beim Supertalent! Bauchmuskelmusizieren wäre doch zumindest etwas vollkommen Neues, oder etwa nicht?
Episode 18: Auf Klassenfahrt nach Schweden
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Episode 19: Ein fast ganz normaler Tag im Café
Eine neue Ära wurde eingeleitet. Oder wohl besser gesagt, eine neue Art der „Minecraft-Experience" - wenn man das zur Abwechslung mal als Anglizismus ausdrücken darf - beginnt mit dem Start dieser neuen Aufnahme seine ersten virtuellen Atemzüge. Anders als in den bisherigen Aufzeichnungen spielen wir heute mal zur Ausnahme nicht im Aufnahmestudio, sondern fernab davon, in einem gemütlichen Café in Frankfurt. Ein kleiner Ortswechsel kann ja mal nicht schaden, zudem treibt uns unsere ausschweifende Minecraft-Sucht in jeder uns zur Verfügung stehenden Minute vor den flimmernden Bildschirm unseres mobilen PCs. Aber das ist nicht die einzige Neuerung! Obendrein umschmeichelt unsere Sehnerven zukünftig nicht mehr der gewöhnliche „Pixel-look", sondern vielmehr Misa´s Texture-Pack, welches in vielerlei Hinsicht seine Reize auszuspielen weiß. Nach einer bündigen Erläuterung und kleineren Orientierungsproblemen, aufgrund der längeren Aufnahmepause, schwingen wir direkt mal die Axt, während wir auf den lieben Herr Ober warten. Der Service ist heutzutage bekanntlich nicht mehr das, was er früher einmal war. Daher ergreifen wir die Initiative und appellieren an den edlen Herrn mit dem grazilen Schnurrbart, bis er schließlich zu unserem Tisch schreitet. Nach mehrmaligem Herunterbeten der Speisekarte durch mein Gegenüber, entscheide ich mich schließlich für eine weiße Schokolade mit Ziegenmilch-Einspritzung, einem Stück Erdbeerkuchen ohne Erdbeeren und einem kleinen Baiser-Körbchen. Die Wartezeit auf unsere Bestellung überbrücken wir mit agilen Aufforstungsarbeiten, während wir uns über die nicht allzu enorme Auswahl der hiesigen Kaffehäuser pikieren und uns an dem neuen Texturenpaket erfreuen. Am virtuellen nächsten Morgen wartet der Herr Ober endlich mit den von uns bestellten Leckereien auf, die auf den ersten Blick keinen schlechten Eindruck machen. Um auf Nummer sicher zu gehen, fragen wir den Herrn noch geschwind, ob wir problemlos im Café unserer Spielsucht nachgehen können und stellen im selben Zug erschüttert fest, dass ihm Minecraft bisher noch kein Begriff war (kann so etwas heutzutage wirklich wahr sein?!). Da wir uns heute unserem Laptop bedienen und selbigem allmählich der Strom auszugehen droht, bitten wir den treuen Herr Ober uns ein Kabel zu verlegen. Frisch verkabelt, gehen wir abermals auf kaltblütige Kohlejagd und kosten dabei von unserem weißen Schocko-Trunk... dessen Geschmack sich als ziemlich bescheiden herausstellt. Deshalb zügeln wir nicht lang unser Temperament, sondern richten uns unmittelbar an den hageren Herr Ober, dem die schaumige „Brack-Brühe" aus Ziegenmilch zu munden scheint. Immerhin stoßen wir bei unserem gescheiterten Beschwerdeversuch auf ein frisches Eisen-Flöz, welches wir unverzüglich aus der Wand raushämmern. Den abscheulichen Milchtrunk gegen eine schlichte Cola reklamiert, setzen wir unsere stichelnde Beschwerde fort, als der Herr Ober plötzlich eine schicksalhafte Botschaft verlauten lässt: Am heutigen Tag gastiert Entertainer und Showgröße Roberto Blanco im Café! Kann der Tag denn heute noch besser werden? Jedenfalls, räumt der Ober gerade schon das Gebäck vom Tisch, obwohl ich mir bislang noch keinen Happen genehmigen konnte. Und dann verhungere ich auch noch im Spiel! Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit. Mit schrumpfenden Herzbestand, lässt uns dann auch noch der Herr Ober im Stich. Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als selbst Hand anzulegen und uns wieder auf die Pirsch nach frischem Essen zu legen.
Episode 20: Erstes Treffen mit Roberto Blanco
Kräftezehrend kämpfen wir uns durch die Wüstendünen auf der verzweifelten Suche nach etwas Essbaren und malen uns dabei aus, wie Herr Blanco wohl gleich das Café betreten wird. Wird es ein riesiges Menschenaufgebot geben? Wo wird er sich wohl hinsetzen? Direkt neben uns, wie uns der Herr Ober aufzuklären versucht, da wir uns unabsichtlich direkt auf seinem Stammplatz festgepflanzt haben, von dem aus wir frohen Mutes weiterspielen. Darauf aufmerksam gemacht, dass wir den Herrn Blanco bitte nicht belästigen sollen, zeigen wir dem guten Herrn Ober noch schleunigst unsere alte Erdkaschemme, bevor wir uns mit leeren Taschen und vor allem leerem Mundwerk wieder auf den Rückweg zu unserem Zuckerhut-Domizil machen. Vom Hunger gequält, fragen wir den treuen Herr Ober kurz, ob er doch ein gutes Kuchenrezept kenne, dass man auch in Minecraft verwenden könnte. Seine Empfehlung: Ein Pilz-Kakaobohnen-Omelett! Nur wie soll ich rühren, ohne Mixer in Minecraft?! Vom Frevel des Obers angewidert, wollen wir den Geschäftsführer kommen lassen, als plötzlich eine der großen deutschen Showikonen auf der Matte steht: Roberto Blanco betritt das Café. Und dann nimmt er noch schnurstracks Kurs auf uns. Kein Wunder, wir sitzen ja auch auf seinem alteingesessenen Stammplatz. Direkt werden wir in eine Unterhaltung mit dem netten Schlagersänger verwickelt, der uns doch glatt einen frischen Biscuit aus Frankreich anbietet. Während er mir die Futterluken mit Biscuit stopft und unseren kargen Magen vor dem Zusammenbruch schützt, klopfen wir noch ein paar Kohleklumpen aus der Wand und versuchen Roberto Blanco kurz das Spielgeschehen zu erläutern. Doch Herr Blancos Eindruck vom Videospieler an sich scheint leicht verzerrt zu sein, wie er uns zu offenbaren versucht. Sei´s drum, er trällert uns jedenfalls gleich mal ein paar Fragmente seines größten Hits und beflügelt uns damit dazu, den Bau eines kleinen Mineneingangs einzuleiten. Dann lässt sich der Herr Blanco auch noch einen speziellen Trunk zum Wangenbefeuchten bringen: ein köstliches Erfrischungsgetränk aus Kuba! Bestehend aus Zuckerrohr, Minze, Rum und „Geröllwasser", aka. Quellwasser. Am nächsten Morgen, beichten wir dem lieben Herrn Blanco unsere Spielsucht, und bitten ihn anschließend um eine Schere zum Schäfchenscheren. Keine gute Idee, wie sich herausstellt. Als „Schneiderlein" denunziert, lässt Herr Blanco seinem Missfallen Luft und fordert angemessenen Respekt. Die plötzliche Schelte noch in Mark und Knochen sitzen, versuchen wir mit Biscuit im Mund, dem Herrn Blanco dennoch das Spielgeschehen näher zu bringen. Natürlich mit ganz viel Respekt. Wo soll das denn noch hinführen? Schwer zu deuten. Fest steht nur, dass wir mit halbem Herzen wohl keine größeren Stürze mehr überstehen können. Wäre uns das doch mal vor dem drei Meter Sprung vom Hügel bewusst gewesen.
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